Auszüge aus der Konzeption


In unserer Kindertagessetätte arbeiten wir nach dem Situationsansatz. Ein wesentlicher Bestandteil des Situationsansatzes ist sein Bildungsanspruch:

Erziehung zur Autonomie will die Kinder darin fördern, ihren Anspruch auf Selbstbestimmung zu vertreten.

Solidarität bedeutet gemeinsam mit anderen zu leben, Schwächere zu schützen sowie friedfertig und hilfsbereit miteinander umzugehen. Das betrifft nicht nur die Menschen, sondern auch die Natur und ihre Lebewesen.

Kompetenz bedeutet, Wissen und Befähigung, Erlerntes einzusetzen. Die Kinder benötigen Kompetenzen, um in komplexen Realsituationen angemessen handeln zu können.


In unserer Raum- und Tagesgestaltung berücksichtigen wir die Bedürfnisse der Kinder nach Freiräumen und Geborgenheit, Bewegung und Ruhe, Spontaneität und Verlässlichkeit.

Damit sie die nötige Sicherheit erlangen, sich auf Neues einzulassen, hat Ausprobieren, Erforschen und Erfinden für uns eine große Bedeutung. Wir sind Partner der Kinder, begleiten und unterstützen sie in ihrer Entwicklung und beziehen ihre Meinung in die pädagogische Arbeit ein.

Wir sehen jedes Kind als eigenständige Persönlichkeit und unterstützen es, Selbstbewusstsein zu entwickeln. Weil wir die Gefühle der Kinder zulassen und ihnen genügend Freiräume für selbständiges Handeln schaffen, erfahren sie sich als eigenständige und geschätzte Menschen. Wir unterstützen die Kinder, entsprechend ihrer Entwicklung Konflikte selbst zu lösen.

Die Kinder erlangen dadurch Konfliktfähigkeit, Kompromissbereitschaft und Einfühlungsvermögen. Sie erfahren Gemeinschaft und Freundschaft, Toleranz und Offenheit, Gerechtigkeit und Unterstützung.

Kognitive und kreative Fähigkeiten erlangen die Kinder durch ganzheitliche Förderung und kindgerechte Erfahrungen. Das Spiel als kindgemäße Form des Lernens und die Verfügbarkeit vielfältiger Materialien ermöglichen diesen Prozess.

Eine tägliche Ruhephase ermöglicht den Kindern den Wechsel zwischen Ruhe und Anspannung. Alle Kinder ruhen aus, vorher hören sie eine Geschichte und schauen sich Bilderbücher an. Nach der Ruhepause sind die Kinder aufnahmefähiger und lernen leichter. Sie sind kreativer und können Herausforderungen besser meistern.

Wir vermitteln den Kindern Grundwerte gegenüber den Mitmenschen, der Umwelt und der eigenen Gesundheit. Des Weiteren unterstützen wir eine gesunde Ernährung und fördern umweltbewusstes Verhalten.Durch die unterschiedlichen Interessen jüngerer und älterer Kinder werden auch unterschiedliche Erfahrungen in das Gruppenleben gebracht.

In unserer Einrichtung spielen und lernen die Kinder in großer Altersmischung. Ältere Kinder sind rücksichtsvoll und hilfsbereit gegenüber jüngeren, bieten Trost und emotionale Unterstützung und lernen Empathie. Jüngere haben eine bessere Selbständigkeitsentwicklung aufgrund von Modellernen und mehr Entwicklungsanreize durch ältere. Jüngere Kinder lernen von älteren, indem sie mehr Anregungen und Anreize bekommen. Die älteren lernen durch das Lehren und Tutoring; sie sichern ihr Wissen durch Weitergabe und Wiederholung. Es herrscht weniger Leistungsdruck, da weniger Konkurrenz durch Gleichaltrige da ist und die Kinder haben dadurch, dass nur wenige Schulkinder betreut werden, eine intensivere vorschulische Förderung. Die geringe Fluktuation bei der Altersmischung vermittelt den Kindern mehr Sicherheit und Geborgenheit. Besonders die ganzheitliche Erziehung aufgrund des Zusammenlebens von Personen verschiedenen Alters ist uns wichtig.

Durch die individuelle Gestaltung der Räume, in denen es Funktionsecken für Rollenspiele, zum Bauen und Konstruieren, zum Experimentieren, Zurückziehen und Kreativsein gibt, können sich die Kinder frei bewegen und haben so vielfältige Auswahlmöglichkeiten.

Die vielen situationsbezogenen Angebote zu den sieben Bildungsbereichen des Berliner Bildungsprogramms werden alters- und entwicklungsbezogen auf die Kinder abgestimmt.

Partizipation bedeutet für uns, dass die Kinder von uns begleitet werden. Es genügt nicht, Kindern Entscheidungsspielräume einzuräumen und sie dann damit allein zu lassen. Auf der inhaltlichen Ebene werden wir die Expertenschaft der Kinder für ihre Lebensräume, ihre Empfindungen und ihre Weltsicht uneingeschränkt anerkennen. Alltagspartizipation umfasst für uns die alltägliche Mitbestimmung in Gesprächssituationen ebenso wie spontane Stuhlkreise oder die Kultur des Zuhörens. Im gemeinsamen Morgenkreis erzählen die Kinder Erlebtes, treffen Absprachen über die Gestaltung des Tages, unterbringen Vorschläge und äußern Kritik.

Altersentsprechend nehmen sie sich während der Mahlzeiten ihr Essen selbständig und entscheiden, was und wie viel sie essen möchten.

Projekte werden gemeinsam mit den Kindern geplant und durchgeführt.

Es gibt Regeln, die in der Kindergruppe besprochen und aufgestellt werden. Diese müssen akzeptiert und eingehalten werden, bleiben jedoch veränderbar.

(Auszüge aus der Konzeption)